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Themenaustausch für den Bund Deutscher Forstleute

Klassische forstliche Kernkompetenzen




Der BDF richtet im November 2013 den 2. Runden Tisch zur Forstlichen Ausbildung aus. Wir möchten möglichst viele Akteure der forstlichen Ausbildung miteinander vernetzen und ins Gespräch bringen. Der Runde Tisch ist eine Plattform für den Austausch zwischen Studierenden, Lehre und Arbeitgebern. Bei diesem Workshop stehen die Studierenden und ihre Anliegen im Mittelpunkt. Wir möchten schon im Vorfeld der Veranstaltung mögliche Themen zur Diskussion stellen.

In diesem Forum können sich Studierende, Vertreter von Hochschulen und Arbeitgebern, die BDF Jugend und die Moderatoren der Veranstaltung über verschiedene Aspekte der forstlichen Hochschulausbildung austauschen.

– Was braucht eine gute forstliche Hochschulausbildung?
– Was brauchen gute Absolventen/innen (z.B. aus Arbeitgebersicht)?
– Vor welchen Herausforderungen steht die forstliche Ausbildung in den kommenden 5 Jahren?
– Was muss Vernetzung von Ausbildung und Praxis leisten?
– Wie kann Vernetzung von Ausbildung und Praxis konkret aussehen?
– ???

Vernetzung lebt von Beteiligung. Wir freuen uns über einen regen Austausch im Forum und beim 2. Runden Tisch Forstliche Ausbildung am 4. und 5. November in Eberswalde!

Klassische forstliche Kernkompetenzen

Beitragvon Waldschrat » Mo 30. Sep 2013, 12:33

Die Abschlüsse und Studieninhalte an den forstlichen Hochschulen sind mittlerweile sehr differenziert. Aber was ist mit dem klassischen Berufsfeld (Revierförster, Forstamtsleiter usw.)? Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für diese Tätigkeitsfelder sind ja wieder deutlich besser geworden. Wie sind Eure Erfahrungen? Müssen die Vermittlung forstlicher Kernkompetenzen und die Praxisnähe im Studium verbessert werden? Wie steht es andererseits um die wissenschaftliche Qualität und Breite des Studiums, um allen Studierenden gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten?
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Re: Klassische forstliche Kernkompetenzen

Beitragvon Wildkatze » Do 3. Okt 2013, 10:08

Hallo,ich studiere seit 2011 die internationale Variante des bekannten deutsche Forstwirtschaftsstudium; Dies alles auf Englisch (deshalb mein BSC auch: International Forest Ecosystem Management -kurz IFEM);nach 1 Jahr Grundlagen, haben wir insgesamt nur 1 Jahr auf die Forstwirtschaft konzentriert, und das sehr oberflächlich. Wir sollen ja einen Überblick über alle Wälder dieser Welt bekommen. Ich hätte mir mehr gewünscht, den Fokus in die deutsche Forstwirtschaft legen (mit allen Prinzipien, Methoden, Strategien); deshalb habe ich mich oft zu Vorlesungen bei meinen Kommilitonen der Forstwirtschaft reingesetzt. Gerade bin ich in meinem obligatorischem Praxissemester im Ausland mit der GIZ unterwegs und stelle fest, dass man das Meiste doch während des Berufsalltags lernt und nicht in der Uni.
Ein Facit der BSc Ausbildung: Ich empfinde sie als zu kurz; man sollte erst seine eigenen Wälder und die hiesige Forstwirtschaft kennen, bevor man auf internationaler Ebene handeln will.
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Re: Klassische forstliche Kernkompetenzen

Beitragvon Ina Gilow » Sa 5. Okt 2013, 16:56

Hallo, mein Studium ist nun schon eine Weile (noch Dipl.-Ing. Abschluss) her und seither hat sich doch so einiges getan. Aber was ich im Studium immer sehr vermisst habe, war in einigen Fächern die Praxisnähe. V.a. wenn diese Fächer von Dozenten gelehrt wurden, die außer ihrer eigenen wissenschaftlichen Ausbildung kaum Forstpraxis selbst gelebt haben. Es fehlte ihnen oftmals das Wissen, was z.B ein Revierleiter draußen tatsächlich wissen und können muss. Auch die Konfliktpunkte bzw. die Verschneidungen zu anderen Fächern wurden von ihnen zu wenig berücksichtigt. Wie ist das heute?
Im damaligen 8-semstrigen Studium waren 2 Praxissemester (à mind. 20 Wochen) vorgesehen. Im Bachelor wurde dies auf ein Semster verkürzt. Schwer vorstellbar, dass dies ausreichen soll! Können Vorpraktika, Übungen und Exkursionen dies tatsächlich ausgleichen?
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Re: Klassische forstliche Kernkompetenzen

Beitragvon Jella » Fr 18. Okt 2013, 12:15

Hallo,
ich studiere Forstwissenschaften, habe gerade meinen Bachelor fertig und beginne nun mit dem Master.
Häufig wird von Studenten die fehlende Praxisnähe gemängelt. Auf der einen Seite kann ich das nachvollziehen, auf der anderen Seite braucht man nun mal erst die Grundlagen um sich danach zu vertiefen und dann auch in die Praxis einzusteigen. Ich glaube, man muss sich immer wieder verdeutlichen, dass das Bachelorstudium Forst zunächst nicht viel mehr leisten kann als die Grundlagen abzudecken. Wir werden ja zu Generalisten; können also BWL, Recht, Biologie usw.. Kann man da erwarten, dass man das ganze auch noch praxisnah lernt?
Ich glaube viel wichtiger ist es, die Praxiserfahrungen neben dem Studium zu sammeln bzw. den Studenten die Möglichkeit zu geben forstliche Praktika als Wahlmodul anrechnen zu lassen. Denn wie bereits von "Wildkatze" gesagt, das meiste lernt man eh am Ende in der Praxis und nicht an der Uni.
Klar, auch Exkursionen können eine nette Abwechslung im Unialltag sein. Aber wenn sie keine Credits bringen, werden sie häufig von den Studenten nicht angenommen. Diese Entwicklung finde ich sehr schade, denn schließlich geht es im Studium immer noch um das eigene Interesse. Auch bei Infoveranstaltungen an der Uni, die spätere Berufsmöglichkeiten aufzeigen sollen, kommen häufig nur wenige Bachelorstudenten.
Haben die Bachelorstudenten wirklich so wenig Zeit im Studium? Bei mir waren die ersten beiden Semester voll mit Vorlesungen, aber danach wurde es langsam ruhiger. Woran fehlt es den Studenten, die an freiwilligen Veranstalungen nicht teilnehmen? Zeit? Interesse?
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Re: Klassische forstliche Kernkompetenzen

Beitragvon KMM » Mi 23. Okt 2013, 13:01

Ich verstehe, dass die Zeit im Studium knapp für die praktische Seite ist. Allerdings ist doch das Berufsfeld des Forstabsolventen eines, in dem der Praxispart sehr hoch ist. Wenn ich mal einen Forstbetrieb leite, möchte ich vorher wissen, wie man eine Motorsäge bedient und zumindest ein paar Wochen tatsächlich im Wald gearbeitet haben. Bei uns wird ein Motorsägen-Kurs nicht einmal angeboten.
Natürlich lernt man das Wichtige und Praktische erst, wenn man draußen ist und arbeitet. Die acht Wochen Pflichtpraktikum, die man im Studium Forstwissenschaft hat sind aber lange nicht ausreichend und da die Semesterferien durch das Legen der Prüfungen sehr knapp ausgelegt sind, hat man eigentlich auch keine Zeit freiwillig längere Praktika zu machen.
Was freiwillige Veranstaltungen angeht: bei Vorlesungstagen, die teilweise von 8-18Uhr gehen, ist man schon in dieser Zeit nicht mehr aufnahmefähig und dann soll man noch dazu Kraft und Interesse für Sonstiges aufbringen?
Ich habe das Gefühl, bei der Umstellung zum Bachelor hat man nur die Studienzeit verkürzt und nicht daran gearbeitet den Stoff sinnvoll zu kürzen und auf die wichtigen Kerninhalte zu reduzieren. Ich habe eher das Gefühl man hat, um den Studiengang weiter in die Umweltrichtung zu generalisieren, zusätzlich noch mehr überflüssige Fächer hinzugenommen.
Und wenn es so schwer fällt Praxis und Studium in der Zeit zu kombinieren und zu entscheiden, welche Stoffe man kürzt, verstehe ich nicht, warum man nicht einen vierjährigen Bachelor daraus macht, wie für Architektur. Dabei kann man dann sowohl ein ganzes Praxissemester einbauen, sowie den Stoff etwas besser verteilen, so dass man als Student nicht Last-Minute-Bulimie-Lernen muss, sondern das Wissen auch wirklich aufnehmen kann.
Zudem finde ich, dass die Fächerkombinationen in den Modulen manchmal kaum zusammenpassen. Manche Fächer werden unnötig auseinander gezogen und dafür dann mit anderen nicht wirklich passenden Fächern kombiniert. So muss man für eine Prüfung teilweise vier verschiedene Vorlesungen lernen, die nicht viel miteinander zu tun haben und dafür im nächsten Semester wieder vier Vorlesungen lernen, die mit der Prüfung des vorherigen Semesters zusammengehören. Das führt dazu, dass man die einzelnen Fächer nicht komplett verstehen und sich oft nur sehr oberflächlich mit ihnen beschäftigen kann.
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Re: Klassische forstliche Kernkompetenzen

Beitragvon offenlandförster » So 3. Nov 2013, 21:20

Moin moin, mein Studium ist nun auch schon einige Jahre her (Dipl. Ing. Fh) und wie ich merken muss, hat sich doch einiges verändert. Wir hatten noch im Studium 2 Praxissemester, in denen auch die forstlich "unbeleckten" Studenten erleben konnten, wie es im Wald läuft. Nach 4 Jahren hatten die Absolventen zumindest einen Überblick über die theoretischen und praktischen Vorgänge im Forstbetrieb. Da es nun anscheinend durch das straffe Studium kaum Möglichkeiten gibt innerhalb der 6 Semester ausreichend praktische Erfahrungen zu sammeln, frage ich mich, ob man nicht bereits vor dem Studium bzw. danach oder sogar in einem "Urlaubssemester" ein oder mehrere Praktika absolvieren kann. Ich erachte es auf jeden Fall für wichtig vor dem Eintritt ins forstliche Berufsleben möglichst umfangreiche praktische Erfahrungen zu sammeln und wenn man das wirklich will, gibt es auch genügend Wege.
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